In diesem Raum begegnen Schüler*innen zunächst einander, dann aber auch den Lehrern, den Eltern, der Schulleitung und ebenso den technischen Geräten, mit denen sie hantieren, auf eine neue Weise, sie lernen, die Welt mit anderen Augen – durch die Kamera – zu sehen und zu hören und dadurch neu zu gestalten, und dieser Impuls kann sich dann durch die ganze Schule fortsetzen. Als Instrument der gemeinsamen und kreativen Weltaneignung ermöglicht das Schulfernsehen eine ganze Palette an unterschiedlichen Selbstwirksamkeitserfahrungen, die für jede Art von Bildung essentiell sind: Wenn ihnen eine Produktion gelingt, dann haben die Schüler*innen ihre Schule ‚zum Sprechen‘ gebracht, haben sie Kamera und Mikrophone, Videobearbeitungsprogramme und Computer, Lichtquellen und vielleicht Drohnen und viele andere Geräte einsetzen gelernt, und vielleicht haben sie auch Schulleiter und Bürgermeister, Passanten auf der Straße und Nachbarn, Bäcker*innen und Getränkehändler*innen oder Politiker*innen und Unternehmer dazu gebracht, sich auf ihre Schule einzulassen, sich mit ihr auseinanderzusetzen, die Lebenswelten in Beziehung zu setzen. Das Schülerfernsehen kann damit sogar noch eine weitere Funktion erfüllen:
Es beschränkt sich durchaus nicht auf den Binnenraum der Schule, sondern macht die vielen Fäden sichtbar, mit denen diese Schule mit der ‚Welt da draußen‘ verknüpft und verbunden ist, und es zeigt einen Weg, wie Schüler*innen an dieser Welt aktiv teilnehmen, sie mit verändern und ein wenig sogar mit gestalten können. Nicht selten können auf diese Weise von der am Anfang vielleicht belächelten „Fernseh-AG“ Impulse ausgehen, die nicht nur das Schulleben intensivieren und verbessern, sondern den zentralen Platz der Schule im sozialen Leben der Stadt und des weiteren Umfeldes sichtbar werden lassen. Dann stiftet das Schülerfernsehen in der Tat veritable, vibrierende Resonanzdrähte zur Welt!
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